Digital Learning: Bremen verteilt 100.000 iPads an Schüler und Lehrer
Bremen prescht voran und hat aus der Corona-Krise gelernt. Nun machen sie Nägel mit Köpfen und verteilen ab heute 100.000 iPads an alle Schüler und Lehrer in Bremen. Dazu kommt ein umfassendes digitales Lernangebot für die Lehrkräfte, eine starke Online-Plattform und zusätzliche Tools.
Neben all den Einschränkungen, die Corona mit sich gebracht hat, gibt es auch einige Punkte, die sich ins Positive verändert haben. Digitalisierung ist so ein Beispiel. Während der Shutdown-Phase hat sich nicht nur bei Betrieben herausgestellt, dass viele nur unzureichend digital aufgestellt waren. Insbesondere die Schulen hatten mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen.
Schnell wurden digitale Lernsysteme aus dem Boden gestampft. Lehrerinnen und Lehrer haben sich größte Mühe gegeben, den Kontakt zu ihren Schülern zu halten. Mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Eine große Schwierigkeit bestand darin, dass nicht alle Schüler Zugang zu einem digitalen Endgerät verfügen, um Teil des Digital Learning zu sein. Aber auch auf der anderen Seite gab es viele Probleme: Viele Lehrer konnten in der Lockdown-Phase digital nicht viel beitragen. Es fehlten einheitliche technische Vorgaben, Lizenzen und natürlich Schulungen, um die Lehrkräfte optimal vorzubereiten.
Bremen setzt auf das iPad
In Bremen hat man aus dieser Entwicklung gelernt und macht nun Nägel mit Köpfen. In einer groß angelegten Aktion hat sich die Hansestadt nun dazu entschlossen, sämtliche Schülerinnen und Schüler sowie alle Lehrer in Bremen mit iPads auszustatten. Seit heute werden die Geräte an Schulen verteilt. Die Geräte werden zentral administriert. Die Lehrer melden sich mit einer dienstlichen Apple-ID am Gerät an. Einige Apps sind vorinstalliert. Zusätzlich können sie mit einer eigenen privaten Apple-ID bereits gekaufte Apps nutzen oder eigene Apps installieren.
Parallel hierzu gibt es ein groß angelegtes Fortbildungsprogramm, um die Lehrkräfte auf das digitale Lehren vorzubereiten. Insgesamt 30 Online-Sessions mit vier Kategorien und unterschiedlichen Schwerpunkten finden zwischen dem 31. August und 11. September statt. Ab heute werden die ersten Lehrerinnen und Lehrer online geschult. Zusätzlich wird die Plattform its learning verwendet, wo künftig ein großer Teil der Kommunikation zwischen Lehrern und Schülern stattfinden wird.
Meine Meinung hierzu:
Die Hansestadt geht mutig voran. Nägel mit Köpfen. Anders kann man das Ganze nicht nennen. Auch die Entscheidung, das Ganze mit iPads zu machen, empfinde ich als richtig, weil der Administrationsaufwand auf diesen Geräten viel geringer ist als auf vergleichbaren Windows-Geräten. Wenn nun die Schulungen und Fortbildungen gut laufen und das digitale Lernen so verläuft, wie es angekündigt wird, dann wird Bremen sicher als Vorbild für andere Bundesländer gelten. Was mir persönlich noch Sorge bereitet ist, wie sichergestellt werden kann, dass gut mit den Geräten umgegangen wird. Ich weiß nicht, ob es auch Hüllen und Panzerglas zu den Geräten mit dazugibt. Aber das wird die Zeit zeigen. Bis jetzt bin ich hellauf begeistert. Chapeau.
Weitere Informationen gibt es bei der Senatspressestelle Bremen.